Umbau einer Märklin 8306 (Baureihe 78355 Hamo)

Unter dem Namen HAMO (http://de.wikipedia.org/wiki/Hamo ) wurden Märklin Fahrzeuge für das Zweileiter-Gleichstromsystem in H0 vertrieben. Die Triebfahrzeuge unterscheiden sich programmgemäß in der Art der Stromabnahme, haben statt der Feldspule einen (Permanent)-Feldmagneten im ansonsten zu dem entsprechenden Märklinmodell baugleichen Motor. Und natürlich haben Sie keinen Fahrtrichtungsumschalter, aber den Platz dafür. Die Umrüstung auf Digital ist also besonders einfach, weil bereits am Motor nicht zwingend etwas verändert werden muss. In alle HAMO-Modelle passt aber auch der entsprechende Hochleistungsmotor 60941, 60943 oder 60944. Fast alle Loks mit dem alten Trommelkollektormotor und viele Loks mit dem kleinen Scheibenkollektormotor lassen sich auch mit dem MAXON S2017 ausrüsten und erreichen damit beste Fahreigenschaften. Die Märklinloks sind so konstruiert, dass sie auch bei kurzen Stromunterbrechungen - wie z.B. auf Kreuzweichen - mit genügend Schwung nicht stehen bleiben. Bei Märklin-Loks im Analogbetrieb ist das eine Fahrspannung von 6 V bei HAMO-Loks etwa 4,5 V. Auf diese Anforderungen ist auch die Stromabnahme der HAMO-Loks ausgelegt, d.h. Märklin hat die Stromabnahme nur so optimiert, dass die Loks bei der Mindestgeschwindigkeit bei 4,5 Volt in der Regel nicht stehen blieben. Digital angesteuerte Motoren können bei viel niedrigeren Drehzahlen noch gleichmäßig drehen, limitierend ist daher bei digitalisierten HAMO-Loks häufig die Stromabnahme von nur einer Seite des Radsatzes oder ganzen Drehgestelles.

Umgebaut wurde hier eine BR78 in Hamo-Ausführung, das heißt der Motor kann bleiben wie er ist, die Platine wird an der Stelle eingebaut wo - bei der Wechselstromvariante - der Fahrtrichtungsumschalter Platz gehabt hätte:

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Der Platz, der bei der Wechselstromausführung für den Umschalter vorgesehen ist, ist frei. Bohrung und Gewinde für die M2 Befestigungsschraube sind vorhanden.

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Zu Testzwecken wird die Verbindung zwischen den beiden Schienen am Märklin C-Gleis durchgeknipst und die Stromversorgung statt an den Mittelleiter an die beiden Schienen angeschlossen.

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Wichtigstes Werkzeug ist gutes Licht und eine Brille, dazu eine sogenannte dritte Hand mit Lupe. Für diese Zwecke reicht ein 12V Nadel-Lötkolben, der am Modellbahntrafo betrieben wird.
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Zuerst werden sämtliche Pads der Platine mit einer dünnen Schicht Lötfett versehen und anschließend mit Zinn benetzt. Das Zinn sollte - außer auf den Pads an die später Kabel kommen - keinen sichtbaren Bauch bilden.
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Auch die 22-polige Steckleiste wird dünn verzinnt.
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Die Stiftleiste wird so platziert, dass sie so symmetrisch wie möglich auf den zugehörigen Pads liegt.

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Mit dem Lötkolbenspitze das Pad und das Beinchen der Stiftleiste gleichzeitig berühren

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Das heißt z.B. an der Stirnseite des Beinchens das Pad erwärmen und das Beinchen, etwas Zinn am heißen Beinchen nachfließen lassen.

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und den diagonal gegenüberliegenden PIN (22) anlöten.
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Alle anderen PINs verlöten. Hier ist die eine Reihe verlötet, auf der Innenseite nur PIN 22.
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Kontaktflächen der Bauteile erst mit ein wenig Lötfett versehen …
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und erst das eine Ende verzinnen …
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Widerstand auf den Pads entsprechend Anleitung platzieren …
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eine Seite anlöten und durch Andrücken darauf achten …
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Die anderen Bauteile genauso verlöten.
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schwieriger zu löten sind die kleinen Dioden, die Kathodenkennzeichnung ist nicht bei jedem Lichteinfall zu sehen.
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Kabelfarben nach System verwenden z.B. nach NMRA, weil die von Märklin vorgeschlagenen Farben für AUX 1 bis AUX 3 vorgeschlagenen Farben schlecht erhältlich sind. Häufig ist auch günstig die Kabel so anzulöten, dass das Ende auf die Außenseite der Platine zeigt. Meist ist es auch einfacher die etwas großzügiger bemessenen Kabel erst an der noch nicht eingebauten Platine anzulöten.
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Als letztes wird die Stromversorgung an die Platine gelötet, bevor die Endkontrolle erfolgt.
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Für PIN 1 darf es Dekoderseitig entsprechend NMRA Norm kein Loch geben.
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LED vorn in der Steckfassung wird mit dem gelben Kabel angeschlossen.
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Hier ist ein ESU 4.0 multi eingesetzt.
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Die hintere LED mit dem weißen Kabel angeschlossen.

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Vorn funktioniert es und nichts flackert.

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Hinten auch.

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Gehäuse drauf, und schon ist die BR78 einsatzbereit.

Das hier nichts flackert kann man auch hier in dem kleinen Film gut sehen.

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